Fachpraxis für funktionelle Wirbelsäulentherapie (FOI) & psychosomatische Körpertherapie

Sektorale Heilpraktiker Mariana Robben & Sandra Laumann

Stress - oder wenn aus einer Mücke ein Säbelzahntiger wird

STRESS - ein Wort, das so häufig und in allen erdenklichen Situationen benutzt wird.
Und, seien wir mal ehrlich, eigentlich nur in negativem Kontext.

Doch, was ist Stress eigentlich?

Welche automatisch ablaufenden Prozesse finden statt, ohne dass wir davon Kenntnis nehmen? Und warum lassen manche Auslöser in uns eigentlich das Gefühl von Stress hochkommen, während wir bei anderen Situationen keine Stresssymptome erfahren? Welche Stressreaktionen gibt es eigentlich und welche zugrunde liegenden Prozesse finden in uns statt? Ein spannendes Thema, das wohl jeden von uns ab und an betrifft. Deshalb möchte ich hier nach und nach einen Einblick darin geben.


 

Unsere unbewusste Bewertung

Die Wichtigkeit der eigenen Bewertung ist essentiell um zu verstehen, wann ein Auslöser (Stressor) eigentlich zu den individuellen Stresssymptomen führt. Jeder von uns hat eigene Motive und Einstellungen, woraus sich eine Art Kategorisierung von Stressoren ergibt.

Beispiele für Motive und Grundeinstellungen sind Geduld, Perfektionismus, Kontrollzwang, Minderwertigkeitsgefühl, Euphorie, Hilfsbereitschaft, Bescheidenheit, etc.


Na, erkennen Sie sich wieder?

Zudem wird der Stressor als potenzielle Gefahrenquelle abgecheckt und eingeordnet. Ausgehend davon, in welche Kategorien sie den Stressor unbewusst einteilen, ergibt sich die automatisch ablaufende Reaktion Ihres Körpers.



Ein kleines Experiment?

Stellen Sie sich beispielhaft vor, dass Sie auf dem Weg zu einem wichtigen Termin sind. Plötzlich staut es sich vor Ihnen, nichts geht mehr. Die Zeit läuft unerbittlich weiter und Sie merken, dass Sie nicht mehr pünktlich sein werden. Stellen Sie sich diese Situation wirklich vor! Wie reagieren Sie?




Genau in diesem Moment, während sie bemerken, dass es nichts wird mit der Pünktlichkeit (und häufig auch bei der bloßen Vorstellung davon), passieren unzählige Vorgänge in Ihnen, die den Stressor mit Ihren Erfahrungen und Grundeinstellungen abgleichen. Unmittelbar entscheidet sich daraus, ob eine Stressreaktion entsteht oder nicht. Also, ob es zu einer Aktivierung der physiologischen Vorgänge kommt, die dann individuelle körperliche und psychische Reaktionen hervorrufen - oder nicht?


Zurück zum Beispiel im Stau - wie ist das Für Sie?

  • Fangen Sie an zu schwitzen?
  • Die anderen Autofahrer zu beschimpfen?
  • Zu hupen?
  • Sich alle möglichen Horrorszenarien auszumalen, die passieren werden - weil Sie zu diesem Termin zu spät kommen?
  • Herzklopfen?
  • Nackenschmerzen?


ODER


Realisieren Sie, dass Sie es nicht pünktlich schaffen werden und greifen zum Telefon. Benachrichtigen die beteiligten Personen, damit die nicht unnötig warten. Entschuldigen sich und versichern sobald es geht dazu zu stoßen. Trinken einen Schluck aus der Wasserflasche und warten ab, bis sich die Autokolonne wieder in Bewegung setzt.


Die gleiche Situation - zwei völlig andere Reaktionen.

Das Ganze geschieht in Bruchteilen von Sekunden völlig unbewusst. Diese unvorhersehbare und unkontrollierbare Situation löst unterschiedlich starke Gefühle aus. Ungewissheit, Kontrollverlust, Machtlosigkeit auf der einen Seite - kontrolliertes, ruhiges Handeln in Form eines Telefonats auf der anderen Seite. Hier wird sehr deutlich, wie unterschiedlich sich die subjektive Einordnung und Wahrnehmung der Situation (Stressor) auf die jeweilige körperliche und psychische Reaktion auswirken.